Through The Eye Of The Storm

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ÖBB – Österreichischer BundesBeschiss

Der Hochsommer ist jetzt auch in die steirische Landeshauptstadt eingezogen. Gefühlte 50 Grad Celsius brennen mir die dunklen Haare bleich, als ich nach einer Bus/Straßenbahn/Fußgänger-Tortour samt dem obligatorischen, in den Hektoliter-Bereich reichenden Schweißverlust am Grazer Hauptbahnhof ankomme, um noch rechtzeitig den 14:05 Uhr Zug nach Bruck an der Mur mit Zwischenstation Judendorf-Straßengel zu erwischen. Warum dieser Stress? Ganz einfach. Lärmendes Pflichtschülergeschrei, gestresste Berufstätige, rücksichtlos-rempelnde „ich will zuerst in den Zug“ Pensionsten – sie alle bleiben mir zu dieser Uhrzeit erspart. Aja – und ich wohne in Judendorf-Straßengel, also will ich natürlich auch nach Hause.

14:01 Uhr: Der Zug biegt ein. Am Bahnsteig 5b herrscht erwartungsgemäß un-reges Treiben. Einige Waggons entfernt befinden sich ein paar schwer sichtbare Personen beider Geschlechtssparten, ein geschätzt 14-jähriger Junge im schwarzen T-Shirt sitzt allein neben mir – dürfte wohl die letzte Stunde geschwänzt haben. Und dann wäre noch dieser Kerl. Stattliche Wampe, weißer als 50% fette Majonäse, die viel zu hoch gezogenen weißen Socken in den Outlet-Sandalen, kurz-geschnitte Jeanshosen, aus denen die bleichen Beine quillen, Strohhut und eine Sonnenbrille Marke „70er Jahre Motorrad-Cop, Detroit-Style“. Galant wie ich bin, lasse ich dem ca. 60-Jährigen den Vortritt beim Einstieg, doch mit einem lakonischen „Alter vor Schönheit“ lässt mich dieser als deutscher Tourist getarnte Vollblutsteirer vorausgehen. Kurzer Smalltalk, Lachen aus beiden Gesichtern und schon platzieren wir uns schräg gegenüber auf unsere Sitzplätze.

14:05 Uhr: Pünktlich, wie man es von der ÖBB eigentlich überhaupt nicht gewohnt ist, rollt der Zug ab. Ich und der nette ältere Herr reißen die Fenster auf. Klimaanlage gibt’s nicht oder geht nicht. Mir egal. In 8 Minuten ist meine Fahrt ohnehin beendet. Der nette Herr schräg gegenüber muss etwas länger fahren – Übelbach ist seine final destination. Das sind laut ÖBB-Homepage immerhin 51 Minuten bei einem Ticketpreis von 9 Euro. Naja, stört ihn wohl nicht sonderlich. Während ich das Hardcover meines gerade eben neu erstandenen Led Zeppelin-Biografie-Schmökers „Hammer Of Gods“ betrachte, schnappt er sich von den über den Sitzen befestigten Ablagefächern eine der kostenlosen Bahnhofsmagazine, die qualitativ nur knapp über „Österreich“ oder „Heute“ liegen.

14:07 Uhr: Die österreichischen Zugbegleiter wissen schon, wo sie anfangen müssen. Obwohl ich traditionell im letzten Waggon sitze (spart beim Aussteigen am Judendorfer Bahnhof mit Sicherheit eine knappe Gehminute!), bin ich wieder einmal der erste, der kontrolliert wird. Es gibt die unterschiedlichsten Typen. Wie bei Polizisten. Der kurz vor der Pensionierung stehende Ältere, dem alles egal ist. Der blutjunge Frischling, der zwar gewissenhaft, aber auch nachsichtig agiert. Und dann gibt es noch den „Zugbegleiter im besten Alter“. Ungefähr 40 Jahre alt, Geheimratsecken und graue Haare entwickeln sich, das Hemd sitzt streng, der Blick ebenso. „Guten Tag. Fahrscheinkontrolle.“ Kein Problem, mein Studentenausweis gilt ja ohnehin noch bis Ende September. Mit dieser beinharten, akritischen, sekundenlangen Blickfixierung dürfte sich mein Ausweis wohl wie beim Teufel-austreiben vorkommen, hätte er nur ein Herz und eine Seele.

14:08 Uhr: Jetzt ist der nette ältere Herr dran. Er hat gerade mit seiner Frau telefoniert. Irgendetwas über Salate beim Mangold, Linseneintopf und Hirsebohnen geschwafelt. Vielleicht auch nicht so verkehrt, denkt mein böses Ich still und leise. Schließlich hat seine Gesichtsfarbe patriotische Züge mit starker Rot-Akzentuierung und für die Sturzbäche von Schweiß hat er in den 3 Minuten Zugfahrt bereits ein halbes Päckchen Feh-Menthol Taschentücher aufgewendet. Gesund ist anders. Aber was soll gerade ich mich da aufregen… In diese eheähnliche Ferngesprächsidylle platzt also der Zugbegleiter. „Wort Schatzi, da Schaffna is do, i möd mi glei wieda.“ Des „Schaffners“ Blick wird finster. Natürlich ist diese Bezeichnung schon längst verpönt. Aber wenn kümmerts? Stewardessen und Kiwara sterben ja auch nicht aus. „Ihr Kartn is seit 4 Stundn abglaufen. Die gilt nimma.“ – „Echt. Tuat ma leid, i muss noch Übelboch und mei Frau wortet a scho. Kau i ihnen so a normale Kortn um 13 Euro obkaufn?“ – „60 Euro kostet das jetzt.“ – „Owa i hob gor net sovü Geld dabei. Kau ma do net a Ausnahme mochn?“ – „In den Zügen werden keine Karten mehr verkauft – ausnahmslos. Wenn’s ka Geld dabei ham, dann gebens ma an Ausweis, i schreib ihnen a Rechnung über 95 Euro.“ – „Owa Herr Schaffner, i hob eh bei dei Automaten gschaut, auskennt hob i mi hoit net so recht. Und in da Fruah hot sie no golten.“ – „Ja, aber in der Früh is jetzt über 4 Stund her und was für Automaten bitte?“ – „Jo die Automaten, wo ma die Kortn außadruckt.“ – „Aso, Ticketautomaten. Ja sagens des glei. Woher soll i wissen, wos sie da manen?“…

14:13 Uhr: Der Zug fährt überpünktlich in Judendorf-Straßengel ein. Ich verabschiede mich von meinem kürzlich kennenglernten Smalltalk-Partner mit einem ehrlich gemeinten und fast mitleidigen „Wiederschaun. Und an schenen Tag no.“ Er entgegnet mir freundlich, kämpft aber gegen seine zurecht aufgekochte Wut, die seinem Gesicht das letzte Weiß nimmt und es gänzlich erröten lässt. Der „Schaffner“ indes begleitet mich nach draußen, präsentiert sich weiterhin Marke „obercool“ und scheitelt sich mit den strafzettelschreibenden Fingern die Gel-Matte zurecht. Und ich bin um eine weitere Erkenntnis reicher. ÖBB steht wirklich für Österreichischer BundesBeschiss. Eine Strafe für das Schwarzfahren – bewusst oder unbewusst – ist in Ordnung, doch den Preis bei fehlendem Bargeld um über ein Drittel aufzustocken grenzt nicht an, sondern IST tatsächlich pure Kundenverarsche. Ja gut, das ist nicht neu. Aber einen netten älteren Herrn, der sichtlich nicht wusste, was er jetzt überhaupt tun soll bzw. was los ist auch noch dermaßen unmenschlich zu behandeln, mit unbeschreiblicher Arroganz und Präpotenz gegenüberzutreten, setzt dem Ganzen die Krone auf. Vielleicht war es das „Schaffner“, vielleicht auch nur die tropisch anmutende Affenhitze. Trotzdem – ein gewisser Kundenservice, eine gewisse Ausdrucksform sollte Voraussetzung für diesen Job sein. Den beinharten Proleten kann ma ja immer noch abends, im Fitnessstudio raushängen lassen.

„Nerven sparen, Bahn fahren“ lautet einer der berühmten ÖBB-Slogans. Fiktion und Realität klaffen nur allzu oft auseinander…

Uni:kat Ausgabe 2011/05

Für das Grazer Printmagazin Uni:kat verfasste ich für die Mai-Ausgabe einen Artikel über den ersten in Graz erhältlichen Hybrid-Roller (S. 36) und schrieb über so manches Missverständnis bei Frauen und Männern, wenn es um Geld geht (S. 38).

Uni:kat Magazin Mai 2011

Uni:kat Ausgabe 2011/03

Für die Märzausgabe des Grazer Szenemagazins Uni:kat erforschte ich die Magie der alten Spielekonsolen, die gerade zu Zeiten hochqualitativer PlayStations und X-Boxen einen ungeheuren Popularitätsschub bekamen. Was die Magie der 25 Jahre alten Minimal-Bit Maschinen ist, könnt ihr auf Seite 26/27 nachlesen:

Uni:kat Magazin März 2011

Caritas Sonntagsblatt

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „PR-Projekt“, arbeiten wir Studenten in quartalsmäßigen Abständen am jeweils aktuellen Caritas Sonntagsblatt. Mir und meinen Kolleginnen Lena Fuchs und Johanna Zweiger wurde die Ehre zuteil, die Hauptstory für die Februar-2011 Ausgabe zu recherchieren und verschriftlichen.

 

Das Hauptthema war die von der Caritas initiiere Haussammlung, deren Einnahmen für Probleme im inländischen Bereich zur Verfügung gestellt werden. Dabei recherchierten wir im BG/BRG Kapfenberg, wo sich interessierte Schüler an der Haussammlung beteiligen und bei der Hundertwasser-Pfarre Bärnbach, die als Vorzeigeobjekt im steirischen Raum gilt. Die komplette Ausgabe samt Haussammlungs-Artikel ist hier zu finden:

 

Caritas Sonntagsblatt Februar 2011

PR-Konzept Jugendkulturzentrum Explosiv

Ein besonders interessantes Projekt fand im Rahmen der Lehrveranstaltung „PR Konzeptionen“ statt – die Erstellung eines kompletten PR-Konzeptes für ein Unternehmen/einen Verein unserer Wahl. Mit meinem Kollegen Hannes Baumgartner habe ich mich um das Grazer Jugendkulturzentrum Explosiv gekümmert, das sich nahezu komplett aus ehrenamtlichen Mitarbeitern zusammensetzt und sehr glückliche über unsere Hilfe war.

In erster Linie war es wichtig, das Explosiv als solches darzustellen und genauer zu erklären. Gleich darauf sind wir bereits tief in die Thematik eingetaucht. Die SWOT- und Unternehmensanalyse ist der erste wichtige Schritt, um eben die Stärken, Schwächen, Risken und Möglichkeiten des Unternehmens zu beleuchten. Dieses Fundament war essenziell, um ein unternehmenszugeschnittenes PR-Konzept zu basteln.

Um die richtigen Schritte zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit zu setzen, ist die Zieldefinierung von großer Bedeutung. Hierbei gilt es nicht nur die Unternehmens- und Kommunikationsziele herauszufiltern, auch die Dialoggruppen und die zu erreichende Zielgruppe müssen definiert werden. Auf all diese Punkte müssen speziell passende Maßnahmen zugeschnitten werden, um den gewünschten Erfolg zu erreichen.

Zu guter Letzt müssen all die geschaffenen Maßnahmen und Umsetzungen gründlich evaluiert werden, um den Erfolg filtern bzw. besser einschätzen zu können. Nur somit kann die Zielgruppe bestmöglichst bedient werden. Anbei findet ihr das vollständige Konzept:

PR-Konzept Jugendkulturzentrum Explosiv